Quelle Bild: www.tier-wege.at
Wir möchten eine bäuerliche Landwirtschaft erhalten, eine gesunde Umwelt und gesundes Trinkwasser für uns und für unsere Nachkommen. Daher lehnen wir den in der Gemeinde Tiefenbach geplanten Neubau einer aus
– unserer Meinung nach – tierquälerischen Massentierhaltung mit fast 3000 Schweinen strikt ab. Es wird Zeit, dass der Verbraucher vermehrt auf diese Formen der reinen Fleischproduktion und Profitgier aufmerksam gemacht wird und seine Augen nicht weiter verschliesst. So kann man mit Kreaturen nicht umgehen. Wir Verbraucher können das beeinflussen, indem wir unser Fleisch aus artgerechter Tierhaltung kaufen. Natürlich kostet dies etwas mehr, jedoch sollte es uns das wert sein. Dem Tier zuliebe.
Was passiert mit Schweinen in einer „Schweinemast“ ?
Die Tiere kommen nur zu einem einzigen Zweck zur Welt: Sie sollen möglichst viel ‚Fleisch‘ liefern …
Nur geboren, um als ‚Fleisch‘ zu enden …
Das Muttertier bekommt bei einer Geburt ca. 10 – 14 Ferkel. Dabei ist die Muttersau in einem Rundum-Käfig eingesperrt, sodass sie keine Chance hat, ihre Jungen zu versorgen. Ein sogenanntes „Ferkelnest“ (Wärmelampen) soll die Mutterwärme ersetzen. Die Ferkel kommen mit ca. 1,0 – 1,5 kg zur Welt und bleiben in der ‚Abferkelbucht‘ bei ihrer Mutter, bis sie ca. 6 – 7 kg haben. In den ersten Lebenstagen wird allen Ferkeln der Schwanz abgeschnitten oder abgelötet und die männlichen Tiere werden kastriert – das alles OHNE Narkose. Die Tiere schreien dabei furchterregend …
Danach kommen die „Mastschweine“ in den ‚Aufzuchtstall‘. Hier sind sie noch mit ihren Geschwistern zusammen bis sie ca. 25 – 30 kg schwer sind. Danach wartet der Maststall auf die Tiere …
In kürzester Zeit zum Schlachtgewicht …
Im Maststall müssen die jungen Schweine nun in sogenannten „Buchten“ leben. Mehr als 99% der Schweine Österreichs leben auf Vollspaltenböden (Holz- od. Kunststoffplanken, wo dazwischen Luft gelassen wird, damit der Kot und Urin der Tiere nach unten fallen/fließen kann). Bedenkt Mann/Frau, dass diese Tiere mindestens so gut wie Hunde riechen, kann Mann/Frau sich vorstellen, was die Tiere aushalten müssen. Sie leben in ihrem eigenen Gestank und Dreck und sie können niemals ihrer Lebensaufgabe nachkommen: nämlich mit ihrem Rüssel im Boden zu wühlen …
Ganze Studien- und Impfprogramme werden von Schweinefirmen und -verbänden durchgeführt. Diese Versuche dienen nur einem einzigen Zweck: Das Tier „Schwein“ noch schneller wachsen zu lassen und noch mehr ‚Fleisch‘ und somit noch mehr ‚Profit‘ aus den Tieren zu holen. Die Schweine leben ca. 6 – 7 Monate (max. 8 Monate), bis sie ihr Schlachtgewicht von ca. 110 kg erreicht haben … Lt. Gesetz steht den überaus intelligenten Tieren ein Platz von 0,7m² pro Tier (!) zu.
Die Tiere sind gezwungen, ihr Dasein ohne Beschäftigung zu fristen. Essen und schlafen, keine Bewegung, Krankheiten durch Bakterien und natürlich psychisch krank. Es ist logisch, dass unter diesen Lebensbedingungen Medikamente und Antibiotika auf der Tagesordnung stehen … Und der Mensch isst das im „Schnitzel“ dann mit …!
Die Versorgung der Tiere übernimmt die Maschine …
Zunehmend werden solche Masthallen mit vollautomatischen Fütterungs- und Klimaanlagen ausgerüstet. So haben die Schweine keine Betreuung durch Menschen mehr. Die „modernen“ Schweinebauern geben also die komplette Verantwortung an Maschinen ab. Sie haben
keinerlei Bezug mehr zu den Tieren. Nur gelegentlich geht ein Mensch durch die Buchten, um tote Tiere rauszuholen. Denn mit „Ausfällen“ wird von Anfang an kalkuliert …
Quelle:
http://www.tier-wege.at/tierrechte/massentierhaltung/schweinestall-hofstaetten/hofstaetten_schweinemast.html
Gebärmaschinen im Käfig: Zuchtsauen
Eingepfercht im Einzelkäfig, künstliche Besamung, knapp vier Monate trächtig, Abferkeln, Säugen und viel zu frühes Absetzen der Ferkel – und dann alles wieder von vorn: So sieht das Leben einer Zuchtsau aus.
Sauen, die in hochmodernen Schweinezuchtbetrieben für die Ferkelproduktion verwendet werden, verbringen fast ihr gesamtes Leben in körpergroßen Käfigen, von der Industrie als „Kastenstand“ bezeichnet. Dieser Käfig ist so klein, dass die Sau sich nicht einmal umdrehen kann – ganz zu schweigen von ihren übrigen Bedürfnissen. Völlig isoliert von der Gruppe hat sie keinen Kontakt zu Artgenossen und kann weder herumlaufen, noch erkunden oder sich suhlen.
Ferkel am Fließband
Muttersauen werden wie Gebärmaschinen behandelt. Ihr Leben ist ein ununterbrochener Zyklus aus künstlicher Besamung, Schwangerschaft, Geburt, Stillen und erneuter Besamung, so dass eine Sau zwei bis drei Mal im Jahr Junge bekommt.
Mit rund sieben Monaten wird die Jungsau zum ersten Mal besamt. Dazu wird sie im „Deckzentrum“ in den Schweinekäfig gesperrt. Per Hormonspritze wird die „Rausche“ (Phase der Empfänglichkeit) herbeigeführt und die Sau dann künstlich besamt. Danach bleibt die Sau für mindestens vier Wochen im Käfig. Die Industrie argumentiert, die Wahrscheinlichkeit sei somit höher, dass die Schwangerschaft erhalten bleibt. Meistens bleibt die Sau aber während der gesamten Trächtigkeitsphase im Käfig, also drei Monate, drei Wochen und drei Tage.
Etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin wird die Sau in den „Abferkelstall“ gebracht, wo sie, erneut im Käfig („Abferkelbucht“) eingepfercht, zehn bis 14 Ferkel zur Welt bringt und rund drei bis vier Wochen säugt. Dabei trennt das Gitter die Mutter von ihren Ferkeln. Zwar können die Ferkel unter den Stangen an die Zitzen der Mutter gelangen, die Mutter kann jedoch keinen liebevollen Kontakt zu ihren Ferkeln aufnehmen, da sie sich so gut wie gar nicht bewegen kann. Nach der Säugephase wird die Sau meist sofort wieder ins Deckzentrum und erneut in den Schweinekäfig gebracht.
Eine Sau durchläuft diesen „Produktionszyklus“ so lange, bis sie die gewünschte „Aufzuchtleistung“ von 22 Ferkeln pro Jahr nicht mehr erbringt – dann wird sie geschlachtet.
Mehr zu Brutpflege und Ferkelverhalten
Tortur im Käfig: Der Kastenstand
Der Kastenstand ist eine von Metallgittern umrandete Box mit Beton- und Teilspaltenboden, in der eine einzelne Sau gehalten wird. Der Mangel an Bewegung und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie die Isolation von der Gruppe ist für die Tiere eine Tortur, die zu verschiedenen Gesundheits- und Verhaltensstörungen führt.
Die Industrie begründet diese Haltungsform mit dem Ziel, die Sterberate von Ferkeln gering zu halten. Es geht aber vor allem um Wirtschaftlichkeit: in möglichst kurzer Zeit auf möglichst kleinem Raum möglichst viele Schweine zu produzieren.
Hauptprobleme der Haltung im Kastenstand
Alternativen
Die Industrie rechtfertigt die Kastenstandhaltung mit zu befürchtenden Ferkelverlusten: Wenn sich die Sau hinlege, könne sie die Ferkeln erdrücken. Doch diese Gefahr entsteht durch den extremen Platzmangel: In der Kastenhaltung kann sich die Sau nicht langsam ablegen, sondern muss sich „fallen lassen“.
Unter guten Haltungsbedingungen in alternativen Systemen hingegen, mit mehr Platz und Einstreu, kann sich die Muttersau langsam ablegen. Außerdem gibt es Schutzvorrichtungen, „Ferkelabweiser“ genannt, die an der Wand angebracht werden und den Ferkeln einen Unterschlupf bieten. Wie wissenschaftliche Studien erwiesen haben, sind die Ferkelverluste in diesen Systemen nicht höher als in der Kastenstandhaltung. Untersuchungen, die alternative Abferkelsysteme mit Kastenständen verglichen, kamen außerdem zu folgendem Ergebnis: In Kastenständen werden mehr Ferkel totgeboren, und die Überlebenden entwickeln sich schlechter als in alternativen Abferkelsystemen.
Tiergerechte und zweckmäßige Abferkelsysteme
Rechtliche Situation
Nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ist es erlaubt, Sauen mehrmals pro Jahr für ca. 2,5 Monate am Stück einzeln in Kastenständen zu halten, nämlich im Zeitraum zwischen einer Woche vor dem voraussichtlichen Geburtstermin, bei der Geburt und anschließend während der gesamten Säugeperiode (drei bis vier Wochen) sowie im Anschluss weitere vier Wochen nach dem erneuten Decken. Ab 1. Januar 2013 ist dazwischen Gruppenhaltung für die Sauen vorgeschrieben. Bis dahin können viele Betriebe den Schweinekäfig aber noch völlig legal fast ganzjährig einsetzen, und auch die neue Regelung bedeutet, dass die Sauen rund die Hälfte des Jahres im Käfig gehalten werden können.
Quelle. http://www.vier-pfoten.de/output.php?id=1263&idcontent=4501&language=1