Zur Info-Veranstaltung am vergangenen Freitag kamen mehr als 100 Besucher. Die Bürgerinitiative „Pro Wirtshaus“ sowie die SPD und das Neue Bürgerforum haben offensichtlich voll ins Schwarze getroffen. Das Thema Neue Ortsmitte und insbesondere die Frage „Brauchen wir ein neues Rathaus“ wurden manchmal emotional, im Wesentlichen aber sehr sachlich diskutiert. Auf einen Nenner gebracht lässt sich zusammenfassen, dass sich den wenigsten Bürgerinnen und Bürgern die Notwendigkeit eines neuen Rathauses – wie von Bürgermeister und Gemeindeverwaltung favorisiert – erschließt.
Der Sprecher er Bürgerinitiative, Alfred Wiesner, positionierte sich als klarer Befürworter eines Wirtshauses, während sich Oliver Kapser vom Neuen Bürgerforum mit einem neuen Rathaus überhaupt nicht anfreunden kann, da für ihn nach wie vor der Beweis nicht erbracht ist, dass dies beim derzeitigen Wachstum überhaupt notwendig ist. Nach seiner Hochrechnung würde es ca. 30-40 Jahre dauern, bis die Einwohnerzahl Tiefenbachs auf 5000 angewachsen ist, für die das neue Rathaus ausgelegt sein soll. Sein SPD-Kollege Martin Hobmeier hob dabgegen die einmalige Chance hervor, auf dem vorhandenen Gelände ein Gesamtkonzept für die Bürger umzusetzen. Kinderkrippe, Bürgersaal, Kulturräume usw. seien viel wichtiger als ein derzeit nicht nachvollziehbarer Rathausneubau.
Die sehr zahlreich anwesenden Mitglieder des Gemeinderats wurden aufgefordert, die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung der Neuen Ortsmitte zu berücksichtigen. Es wurde auch immer wieder von der Möglichkeit eines Bürgerbegehrens mit anschließendem Bürgerentscheid gesprochen, wenn die Planungen am Bürgerwillen vorbei gehen sollten.
Man darf gespannt sein, inwieweit der Tiefenbacher Gemeinderat diese deutlichen Signale aufnehmen wird.