Tiefenbach. In offener Atmosphäre diskutierten Bürger und das Neue Bürgerforum kürzlich im Gasthaus zum Tiefenbach kommunalpolitische Themen. Die vierteljährlich stattfindenden Stammtische werden als Bindeglied zwischen Bürgern und Mitgliedern des politischen Gremiums gesehen. Rede und Antwort standen die Gemeinderäte des Neuen Bürgerforums Oliver Kapser und Elfriede Haslauer sowie Martin Hobmeier von der SPD – Fraktion.
Die Besucher wollten vor allem wissen, wie es mit den Ortsmitte-Planungen der Gemeinde weiter geht. Das bestehende Wirtshaus soll ja der Neugestaltung weichen. Deutlich wurde formuliert, dass es den Menschen nicht gleichgültig ist, was im Ortskern Tiefenbachs entstehen soll. Eine Ortsmitte ohne Gastronomie, ohne Versammlungsraum für die Vereine, ohne kulturelles Angebot würde einen ungemeinen Rückschlag für die dörfliche Struktur bedeuten. Tiefenbach brauche also unbedingt eine Begegnungsstätte. Klar wurde auch, dass Bürger bei der Ideenfindung auf alle Fälle mitmachen wollen. Auf die Bedeutung des Mitmachens der Bewohner bei der Entwicklung der künftigen Ortsmitte wies kürzlich auch Prof. Brenner hin, der die Gemeinde in seiner Projektgestaltung begleitet. Im Januar 2011 wird es einen Workshop geben, zu dem interessierte Bürger geladen werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt war dann die beschlossene Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke. Gemeinderat Oliver Kapser berichtete, er habe in der jüngsten Gemeinderatssitzung angeregt, das Thema KKI 1-Abschaltung auf die Tagesordnung zu setzen. Viele Nachbargemeinden hätten sich bereits mit entsprechenden Resolutionen zu Wort gemeldet. Da Tiefenbach Teil des offiziellen Evakuierungsplans bei einem Notfall sei, wäre eine offizielle Stellungnahme der Gemeinde wünschenswert. Nur insgesamt vier Gemeinderäte trugen diesen Vorschlag mit und Bürgermeister Strasser ist sogar der Meinung, man könne ohnehin nichts in der großen Politik erreichen. Darum wurde dieses heisse Thema schließlich zu den Akten gelegt.
Momentan interessiert sich Groß und Klein für schnelle und gute Internetverbindungen. In diesem Fall konnte positiv berichtet werden, da in der Gemeinde bereits mit der Kabelverlegung begonnen wurde und die Schaltkästen gesetzt sind.
Mehrere Gemeindeangehörige empören sich immer noch über die extrem hohen Abwassergebühren. Ungerecht behandelt fühlen sich vor allem Bürger, die Erschließungsgebühren für ihr Grundstück und immer wieder für Sanierungs- bzw. Verbesserungsmaßnahmen der Kläranlage bezahlt haben gegenüber den vielen Grundstücksbesitzern, die schon seit Jahrzehnten ihre Bauplätze unbebaut brach liegen haben.
Demnach verteilen sich die Baukosten der neuen Kläranlage auf die tatsächlich bestehenden Anschlüsse und deren Wasserverbrauch.
Weit nach Mitternacht wurde noch der Termin für einen etwas ruhigeren Abend mit dem Neuen Bürgerforum bekannt gegeben: Am 27. November sind Besucher aus den Ortsteilen zu einem besinnlichen Advents-Hoagartn ins Gasthaus zum Tiefenbach eingeladen.