Informationen aus Buch und Vilsheim gehen an Strasser, Braun und Co vorbei.
Das Beste kommt zum Schluss. Im Fall der Gemeinderatssitzung vom 20. Juli 2010 bewahrheitet sich dieses Sprichwort keineswegs. Unter „Verschiedenes“ sprach Gemeinderat Martin Hobmeier am Ende der öffentlichen Sitzung das brisante Thema Hauptschule an. Er wusste Interna, von denen weder Bürgermeister Strasser noch die Ratskollegen eine Ahnung hatten. Stopp! Die Vertreter des Neuen Bürgerforums, Kapser und Haslauer, wurden im Vorfeld – jedoch mit der Bitte um Geheimhaltung – von Bürgermeister Göbl aus Buch über die neueste Entwicklung seiner Hauptschule informiert. Martin Hobmeier ließ schließlich die Katze aus dem Sack: Buch gehe mit seiner Mittel- und Hauptschule nach Geisenhausen. Und das Schärfste ist, auch Vilsheim. Da hat Bürgermeister Brandlmeier mit seiner Zusage an Strasser und Held, seine Schüler nach Ast schicken zu wollen, ganz schön getrickst. Strasser, aber auch die Vertreter im Schulverband, Braun, Pirkl und Haider zeigten sich ahnungslos. Trotzdem verteidigten sie vehement die Schülerzahlen und damit den Bestand der Aster Hauptschule. Insgeheim weiß jedoch jeder im Tiefenbacher Gemeinderat, dass die Schülerzahlen ohne Vilsheim für eine Bestandssicherung nicht ausreichen. Das wurde im Rat auch so kommuniziert. Auf die Frage des Neuen Bürgerforums an Strasser, ob er in Sachen Schule mit Bürgermeister Göbl zwischenzeitlich gesprochen, geschweige denn verhandelt habe, musste dieser mit „Nein“ antworten. Er, Strasser, wolle sich informieren, was zwischenzeitlich beschlossene Sache in Buch ist. Aber hilft`s noch?
Die Tagesordnung dieser Sitzung war ansonsten eher Kleinkram:
Den Auftrag für das Gewerk Heizung/Lüftung/Sanitär am neuen Aster Feuerwehrhaus erhielt als günstigster Anbieter die Sanitärfirma Ignaz Ganslmeier aus Ast mit 84.983,39 Euro. Die Kostenschätzung des Ingenieurbüros lautete auf 102.000 Euro. Es bleibt zu hoffen, dass auch nach der Endabrechnung ein Plus verbleibt.
Die stichprobenartige Überprüfung der Jahresrechnungen für das Jahr 2009 durch den Rechnungsprüfungs- Ausschuss mit Vorsitzendem Karl Sumgruber ergab keine Beanstandungen und wurde einstimmig verabschiedet. Oliver Kapser regte allerdings an, im kommenden Jahr mehr Zeitaufwand zu betreiben und nicht nur sachlich, sondern auch inhaltlich zu prüfen. „Ein Haushalt von 8 Millionen Euro solle intensiver geprüft werden“, sagte Kapser. Er könne sich gut zwei Tage Prüfzeit vorstellen. Dies habe er auch heuer den Ausschussmitgliedern bereits vorgeschlagen, was jedoch abgelehnt worden sei.
Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Ortschaft Aign, die an das Landshuter Kanalnetz angeschlossen werden soll. Die Stadt Landshut baut eine Druckleitung dorthin und erhält auch die Hoheit, die Anwohner müssen sich im Gegenzug dafür anteilmäßig an den Kosten beteiligen. Lediglich am Bau der Druckleitung zu einem Anwesen müsse sich die Gemeinde Tiefenbach kostenmäßig beteiligen (die Straße gehört ins Gemeindegebiet Tiefenbach). Ende des Jahres 2010 läuft die Bezuschussung für Kleinkläranlagen aus, die in Wasserschutzgebieten Pflicht sind. Die Details des Projekts werden den betroffenen Anwohnern in einer eigens anberaumten Versammlung vorgestellt.
Unter „Verschiedenes“ setzte Bürgermeister Strasser den Gemeinderat in Kenntnis, dass durch den Umzug der Mittagsbetreuung vom Aster Schulhaus ins Pfarrheim Mehrkosten (wegen Miete und Reinigung der beiden Räume) anfallen. Die jährlichen Kosten erhöhen sich von bisher 17.200 Euro auf 22.000 Euro für etwa 40 Kinder. Das Defizit solle mit einer Gebührenerhöhung für die Eltern von monatlich 20 auf 30 Euro ausgeglichen werden. Der Rat stimmte nach kurzer Diskussion einstimmung zu.
Das hölzerne Bushäuschen in Mittergolding soll auf Wunsch eines Anwohners an den beiden Seiten verglast werden. Das wolle der Antragsteller selber leisten, wenn die Gemeinde die Kosten für das Material übernimmt. Diesem Wunsch wurde aufgrund des Sicherheitsaspekts einstimmig stattgegeben.
Mit der Straßenanbindung des Unterfelds an die B11 wird ein 16 Meter langes Brückenbauwerk über den Tiefenbach überflüssig, das Bürgermeister Strasser gerne als Überführung des Tiefenbachs an anderer Stelle, nämlich auf Höhe der Hauptstraße, verwenden will. Die Machbarkeit wird überprüft.
Gemeinderat Georg Schmerbeck jun. berichtete noch, dass bei starken Regenfällen die Brücke in der Goldinger Straße gefährlich überflutet wird. Bürgermeister Strasser will sich um Abhilfe kümmern.
Unser Gemeinderat Oliver Kapser konnte sich eine Frage an Schmerbeck jun. nicht verkneifen, ob er denn – wie im Falle des vom Neuen Bürgerforum ausgerichteten Dorffestes – auch die Veranstalter der Kuba-Party „genau so freundschaftlich“ darauf hingewisen habe, dass der Hinweis auf den Veranstalter bei der Plakatwand fehle. Schmerbeck meinte, dass dieses Fest ja seit 18 Jahren durchgeführt werde und jedem der Veranstalter bekannt sei. Außerdem seien auf den anderen Hinweisplakaten die Veranstalter genannt. Oliver Kapser wunderte sich daraufhin ob dieser Argumentation, denn genau das war ja auch bei der Werbung für das Dorffest des Neuen Bürgerforums der Fall. (Naja, manche meinen halt, sie müssten krampfhaft nach „schwersten Vergehen“ des Bürgerforums suchen. Besser wäre, sie würden erst mal vor der eigenen Tür kehren)
Es fehlten die Gemeinderäte Alex Tremmel, Sigi Tremmel, Wolfgang Beck und Tom Berger.
Es folgte ein nichtöffentlicher Teil.