Am 10. Februar machten sich die Gemeinderäte Elfi Haslauer und Oliver Kapser sowie Mitglied Michael Biester auf den Weg nach Landshut, um sich direkt vor Ort beim Leitenden Schulamtsdirektor Reiner Leicher über den aktuellen Stand der Hauptschulentwicklung zu informieren.
Hier der angekündigte ausführliche Bericht:
Mittelschule – neues Image für die Hauptschulen?
Die Hauptschulen sollen künftig Mittelschulen heißen. Kultusminister Dr. Spaenle spricht von Reform, kritische Stimmen nennen es „Etikettenschwindel“. Auf alle Fälle soll das Image der Hauptschulen aufpoliert werden.
Damit sich eine bestehende Hauptschule Mittelschule nennen darf, sind drei Voraussetzungen vorgeschrieben: 1. die drei berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales, 2. ein Ganztagsangebot und 3. die Möglichkeit zum mittleren Schulabschluss. Kleinere Schulen, die die beschriebene Voraussetzungen nicht erfüllen oder die erforderlichen Schülerzahlen nicht haben, werden in Schulverbünden zusammenarbeiten können. Auch die Hauptschule Ast steht vor wichtigen Entscheidungen. Die Gemeinde und vor allem der Bürgermeister sind jetzt gefordert, den Schülern ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot weiterhin möglichst in Wohnortnähe zu sichern.
Wie sieht es also künftig mit der Hauptschule Ast aus? Ist der Standort gesichert? Welche Schulen könnten sich zu einem Verbund zusammenschließen?
In der Gemeinderatssitzung vom 9. Februar informierten Bürgermeister Georg Strasser und Schulverbandsvertreter Lorenz Braun die Gemeinderäte intern über die im Schulverband Kronwinkl-Ast angedachte Entwicklung der Schulsituation. Die Gemeinderäte des Neuen Bürgerforums gaben sich allerdings mit den spärlichen Auskünften nicht zufrieden und holten Sachinformationen bei einem bereits länger geplanten Besuch im Staatlichen Schulamt ein. Für ein Gespräch mit Schulamtsleiter Reiner Leicher interessierten sich neben den Gemeinderäten Oliver Kapser und Elfriede Haslauer auch Michael Biester vom Neuen Bürgerforum und Sieglinde Bayersdorfer, Gemeinderätin in der Nachbargemeinde Eching.
Schulrat Leicher schilderte eingangs die momentane Situation so, dass viele Hauptschulen bedingt durch den Rückgang der Schülerzahlen in den nächsten Jahren nicht mal mehr eine Klasse bilden können und die gesetzlichen Voraussetzungen für ein Fortbestehen verlieren. Kleinere Schulen werden nämlich aufgelöst, wenn deren Einzügigkeit nicht mehr gewährleistet werden kann. In Ast wird momentan eine Klassenstärke nur im Verband der Gemeinden Tiefenbach, Eching und Kumhausen erreicht, die demografische Entwicklung zeigt allerdings weiter sinkende Schülerzahlen.
Die neuen Schulverbünde (nicht Schulverband!) hätten neben einem hochwertigen Bildungsangebot das Ziel, möglichst viele Hauptschulen zu erhalten. Im Verbund könnten auch kleinere Schulstandorte wohnortnah erhalten werden, selbst wenn sie nicht mehr durchgängig einzügig sind. Praktisch könnten also auch zwei Schulstandorte erhalten werden und Klassen wahlweise z.B. an der mit den höchsten Schülerzahlen frequentiertem Standort angeboten werden. Oder aber vorhandene Fachräume könnten bei der Wahl des jeweiligen Schulortes Berücksichtigung finden. Im Detail muss das im Schulverbund abgesprochen werden.
Vorstellbar sei, so Leicher, eine Kooperation mit den Standorten Ast und Buch, denn beide Schulen können aufgrund der zukünftigen Schülerzahlen alleine nicht überleben.
Fazit:
Selbst wenn sich Ast mit Eching, Kumhausen und Vilsheim zusammentut: ohne die Schüler aus Buch ist Ast nicht haltbar. Möglich wäre dann noch ein Verbund mit der Stadt Landshut, was aber in der Praxis das sofortige Aus für die Hauptschule Ast bedeuten würde.
Um Gemeinderäte und Interessierte aktuell zu informieren, würde Schulrat Leicher jederzeit auf Einladung in die Gemeinde Tiefenbach kommen. Nach Meinung des Neuen Bürgerforums ist außerdem ein vorbehaltsloser und sachlicher Dialog mit der Gemeinde Buch anzustreben.