Hintergründig, doppelsinnig und unverfälscht bairisch gab sich der Kabarettist Wolfgang Berger alias „Der Fälscher“ bei seinem Auftritt vergangene Woche im Pfarrsaal in Ast. Die gut 120 Gäste wurden in ihren Erwartungen nicht enttäuscht. Sie erlebten einen Kabarettabend, gewürzt mit Humor, Satire und ungeheuerem Gefühlsausdruck.
Bissig und frech redet und singt sich der Inntaler durchs Programm. Er versteht es, das Publikum zum Lachen zu bringen und als humoriger Stürmer ging der Liedermacher und Kabarettist gleich zu Beginn dorthin, wo er sich am wohlsten fühlt: rein in die Menge – und zwar verbal verstrickt. Er nahm die Zuhörer mit an Bord, er spähte sie aus wie die Rosinen im Teig. Für den „Bäck vo Ast“, den Alois Dreier machte der Fälscher eine Brezenwerbung, wie dieser es sich im Traum nur wünschen konnte. In seinem Lachwerk philosophierte er über das Verhältnis zwischen Frauen und Männer, über die „Liebe zwischen Bayer und Preuß“, über sich selber als Vater einer halbwüchsigen Tochter, über Politik und Schwiegermütter. Er parodierte den kleinen Angestellten, der „es einmal dem Chef sagen wollte“, sollte er im Lotto eine Sechs machen.
Das Thema des Abend „Das Beste aus 16 Jahren“ zeigte praktisch einen Querschnitt der Bühnengeschichte des Künstlers. Schnörkellos und ausdrucksstark waren die Musikbeiträge zwischen den sprachlichen Abhandlungen in deftiger bayerischer Sprache. Dann wieder herrschte absolute Stille, um die tiefgründigen Texte zu verstehen, die der Gitarrist „Säm“ Günter Pilzweger instrumental begleitete. Das Publikum wusste schließlich von selbst, manchen Reim zu vollenden. Auch konnte niemand über die direkte, ehrlich humorvolle Art böse sein. Reichlich Beifall und Zugabenforderung bestätigten am Ende die Lust der Zuhörer auf noch mehr. Denn gefordert wurde Woife Bergers absoluter Hit, der Song von der „Hang- Henn“, einer Henne im Gebirge, die ein kurzes und ein längeres Bein hat, um an den Steilhängen nicht abzustürzen. Wahnsinn, diese Vorstellung und diese Ideen.
Ehrengäste des Abend waren Monsignore Dr. Obielu als Hausherr sowie die Vereinsvorstände Georg Gahr, Helmut Zehntner und Markus Koslow.