Die Tiefenbacher wollen ein „Platzl“ für ihr Dorf. Welches gesteigerte Interesse die Bürger an einer Neugestaltung ihrer Dorfmitte haben, zeigte der mit etwa 70 Besuchern frequentierte Vortragsabend des Neuen Bürgerforums am Mittwochabend. Mit der Referentin Elisabeth Simon hatte man eine Spezialistin in Sachen Dorfentwicklung vor Ort.
Elisabeth Simon, die in der Erwachsenenbildung tätig ist und durch eine Moderatorenausbildung für Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Land genügend Einblick in die Materie mitbrachte, bezeichnete zu Beginn ihres Impulsreferates die Kommunikation als ersten, wichtigsten Schritt. Erst müsse man nach den Bedürfnissen der im Dorf lebenden Menschen schauen: ein Treffpunkt für alle Altersgruppen, für kulturelle Ereignisse, für Gemütlichkeit und Kontakte, dann ein Bürgerhaus und Räumlichkeiten für eine medizinische Versorgung, daneben eine verkehrsberuhigte Stätte und interessanterweise kam auch der archetektonische Anspruch zur Rede. Nicht genannt wurde erstaunlicherweise eine Altersvorsorge wie etwa ein Seniorenhaus oder ein betreutes Wohnen. Nach diesem Bürgerbeteiligungsverfahren könne als nächster Schritt ein Arbeitskreis entstehen, der die Ideen in die Planung einfließen lässt, erklärte Elisabeth Simon. Nach diesem sehr gelungenem Auftakt nannte Oliver Kapser, der Bürgermeisterkandidat und erster Vorsitzender des Neuen Bürgerforums für den Fall eines Einzugs ins Rathaus eine transparente Gemeindearbeit mit Berücksichtigung der Bürgermeinung, das stärkende Miteinander, einen sinnvollen Ausbau der Sozial- und Verkehrsinfrastruktur genauso selbstverständlich wie die achtsame Ausweisung von Gewerbegebieten und den Blick „über den Tellerrand“, wenn es beispielsweise um erneuerbare Energien gehe. Dabei solle auf jeden Fall an Bewährtem und Gutem festgehalten werden, betonte der Hoffnungsträger des noch jungen Vereins. Mit 112 Unterschriften (80 waren gefordert) gaben die Gemeindebürger bereits ihr Wohlwollen für den Antritt zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl. In ihrem Kurzfilm zeigte Elfriede Haslauer Bilder und Eindrücke von Ortszentren aus der ganzen Welt und setzte damit einen weiteren Akzent der Achtsamkeit gegenüber Mensch und Schöpfung.