Im Zuge der Veranstaltung „Erneuerbare Energie“ im Gasthof Hahn in Zweikirchen erteilte der Bürgermeisterkandidat des Neuen Bürgerforums Oliver Kapser dem mangelnden Informationsfluss seitens der Gemeinde eine klare Absage. In seiner 20-minütigen, frei gehaltenen und recht kämpferischen Rede forderte er mehr Offenheit und Transparenz in der Gemeindearbeit, er wünschte sich eine rege Bürgerbeteiligung und ein tragfähiges Netz in allen Bereichen. Insbesondere die seit jeher bestehenden Querelen zwischen manchen Ortsteilen gelte es zu durchbrechen. „Wenn nicht wir junge Generation, wer kann dann Integration durchsetzen und Spaltung überwinden?“ fragte er in die Runde.
Zum Thema „Ortsmitte“ verurteilte er ein „Überstülpen“ vorgefertigter Planungen ohne Verständnis für eine aktive Bürgerbeteiligung. Ganz klar sei sein Einsatz für den Erhalt und den Ausbau des örtlichen Schulangebots. In diesem Zusammenhang berichtete Kapser von einem Anschreiben des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes an alle Gemeinden. Darin wurde angeboten, Informationen und Hilfe zur Thematik „Erhalt der örtlichen Schulen“ vom BLLV zu bekommen. Bislang wurde von der Gemeinde Tiefenbach leider nicht davon Gebrauch gemacht. So nannte er für April einen Exklusiv-Termin des Neuen Bürgerforums zu einer Veranstaltung des BLLV mit Eltern, Lehrern, dem Schulverband, Bürgern und Gewerbetreibenden. „Wir reden nicht, wir handeln!“ lautete sein Verweis auf die Tatenlosigkeit der Gemeindeverantwortlichen und seine Mitbewerber.
Als „fahrlässig“ kritisierte Oliver Kapser dann auch, dass die Gemeinde beim zwischenzeitlich vollzogenen Kläranlagenausbau nicht stärker mit der Stadt Landshut nachverhandelt hat, um eine günstigere Lösung für die Bürgerinnen und Bürger zu realisieren. „Sowohl Landshuts OB Rampf als auch die Leitung der Stadtwerke Landshut zeigt sich heute noch überrascht, dass die Gemeinde Tiefenbach da nicht dran geblieben ist“, wusste Kapser zu berichten. Zugleich hätte man mit dem entsprechenden Weitblick sowohl die Strom- und Wärmeversorgung des nahe gelegenen TSV-Sportheims durch die anfallenden „Abfallprodukte“ mit einbeziehen können.
Applaus erhielt der Anwärter für das Amt des Bürgermeisters, als er sich über die Arbeitszeit als Bürgermeister äußerte. Belustigt über die genannte Stundenzahl mancher Mitbewerber meinte Kapser, man könne bei richtiger Organisation und fachlicher Kompetenz für eine Arbeit beispielsweise statt zehn auch nur fünf Stunden brauchen. Hier komme es auf die richtige Organisation, die fachliche Kompetenz und den zielgerichteten Weitblick an. Auch die soziale Kompetenz eines Bürgermeisters sei gefragt. Nur wer sein Team, das aus den stellvertretenden Bürgermeistern, den Gemeinderäten, der Verwaltung und auch engagierten Bürgerinnen und Bürgern besteht, richtig motivieren kann, kommt für ein solches Amt in Frage.