Die bevorstehende Baumaßnahme „Am Hang“ erhitzt derzeit die Gemüter. Am 28. Juli kam es deshalb zu einem Ortstermin mit den betroffenen Bürgern und den Mitgliedern des Gemeinderats unter Führung des amtierenden Bürgermeisters Georg Strasser, der sich heftiger Kritik ausgesetzt sah.
Die am 1.1.2007 in Kraft getretene „Ausbaubeitragssatzung“ sieht vor, dass die Kosten der Straßenbaumaßnahmen in der Gemeinde von den jeweils betroffenen Anliegern zu 70% zu bezahlen sind. Die Satzung kommt seit Bestehen zum ersten Mal zur Anwendung. Und prompt kommt es zu Missstimmungen.
Von mehreren Bürgern kam der Hinweis, dass die seinerzeitige Erschließung (Kanal und Straße) vor etwa 40 Jahren nicht fachgerecht ausgeführt worden sei und sich deshalb die Straße in einem teilweise maroden Zustand befinden würde. Ein Bürger sprach gar von „Murks“. Außerdem sei dem damaligen Gemeinderat unter Altbürgermeister Schmerbeck der schlechte Zustand des Kanals seit vielen Jahren bekannt gewesen und eine Reparatur inkl. der Straße in Aussicht gestellt worden. Diese sollte zeitgleich mit dem Abbau der Dachstromständer vor etwa 8 Jahren durchgeführt werden. Umso erstaunter sei man nun darüber, dass nach so vielen Jahren nunmehr eine Satzung bestünde und die Bürger extra zur Kasse gebeten würden. Dies halte man für eine bewusste Irreführung, so einer der Anlieger. Einer der Betroffenen schlug vor, die Kosten für solche Reparaturmaßnahmen generell über den allgemeinen Gemeindehaushalt abzudecken, notfalls über Einkommen- oder Grundsteuereinnahmen.
Ein anderer Bewohner sagte, dass es ihm nicht ums Geld gehe, sondern ums Prinzip. Es könne doch nicht sein, dass andere Bürger und speziell auch gewisse Landwirte, die nicht an Gemeindestraßen sondern z.B. an der Kreisstraße angeschlossen sind, nie in die Verlegenheit kommen würden, bezahlen zu müssen. Das könne doch keine Gerechtigkeit sein, so der aufgebrachte Anwohner weiter. Nachdem die Anlieger und der Gemeinderat noch die Straße in Augenschein genommen haben, zogen sich anschließend die anwesenden Gemeinderäte noch im Rathaus zu einer Nachbesprechung zurück.
Die Auftragsvergabe für die Baumaßnahme ist für die nächste Gemeinderatssitzung am 4. August vorgesehen. Man darf auf die Beratung und die Abstimmung darüber sehr gespannt sein. Mit einer größeren Abordnung der betroffenen Anlieger darf gerechnet werden.