Tiefenbach. Das „Neue Bürgerforum“ mischt sich seit einem Jahr ins politische Geschehen der Gemeinde ein, seitdem hat sich einiges verändert. Bei der Jahreshauptversammlung des erst im November 2007 gegründeten Vereins stellte Vorsitzender Oliver Kapser in seinem Rechenschaftsbericht Strukturen, Prozesse und erreichte Ergebnisse dar.
Der junge Verein zählt 48 Mitglieder, mit 22 davon und weiteren Gästen war die Versammlung im Gasthaus „Zum Tiefenbach“ bestens besucht. Der Geschäftsbericht des Vorstandes gab Transparenz und Information gegenüber der Mitgliedschaft und galt natürlich auch dem allgemeinen Interesse. Oliver Kapser schaute zurück: Die Hauptaktivität in 2008 konzentrierte sich hauptsächlich auf die Bürgermeisterwahl. Kapser bezeichnet es heute noch sensationell, dass er als Gegenkandidat Strassers und ganz neu im Rennen 43 Prozent der Wählerstimmen erhielt. Nach einer Zeit „emotionaler Geschichten lässt sich jedenfalls der versprochene frische Wind in der Gemeinderatsarbeit erkennen“, schildert er die Arbeit der vier Volksvertreter des Neuen Bürgerforums. Themen kämen im Vergleich zu früher viel schneller auf die Tagesordnung, auch werde mehr Stoff von der geheimen in die öffentliche Sitzung verlegt. Die kostenlose Schülerbeförderung der Zweikirchner und Goldinger Kinder, die geplante Erstellung einer Neubürgerbroschüre, die Verbesserung der gemeindlichen Internetseiten, die Einstellung von Fördermittel für energetische Anlagen in den Haushalt sind für Kapser Themen, die federführend vom Bürgerforum angestoßen wurden. Hartnäckig drängte man auf die Forcierung der Schulentwicklung, der Neuen Ortsmitte Tiefenbach, der Jugendarbeit und den Ausbau der Buslinien.
Taktik und der Umgang miteinander seien nach einer Zeit der Anpassung wesentlich besser geworden, was nicht bedeutet, dass man mit den anderen Fraktionen immer gleicher Meinung sei, sagte Kapser. In manchen Punkten werde schon sehr heftig und kontrovers diskutiert.
Elfriede Haslauer bezeichnete gute Diskussionen als farbenfrohe Varianten der verschiedenen Anschauungen im Gemeinderat. Speziell sprach sie dann den sozialisierten Kreis an, der anfangs Grundlage für eine intensive Gruppenarbeit im Verein war und der auf keinen Fall seine Festigkeit verlieren dürfe. Auch dem 21-jährigen Tom Berger gefällt der offene Austausch im Rat. Als jüngstes Mitglied im Gremium ist der Marketing- Student erst vor einigen Wochen für den ausgeschiedenen Willi Fausten nachgerückt. Berger will sich neben der politischen Arbeit vornehmlich um den Internetauftritt des Bürgerforums kümmern und dem bestehenden System Magazincharakter geben.
Basierend auf schriftlicher Vorlage trug Schatzmeister Franz Pfeiffer eine ausgeglichene Finanzlage vor, Einnahmen und Ausgaben bewegten sich in solidem Rahmen. Eine bestens und sorgfältig geführte Kasse bestätigten dann die beiden Prüfer Petra Fuhr- Kraus und Armin Pfeiffer. Überschuss und eingehende Spenden werden zur Rücklagenbildung für Veranstaltungen verwendet. Die Vorstandschaft und der Kassier konnten somit entlastet werden.
In der Diskussion regten Gäste den Einsatz von Extrabussen zur LaHo an, ein Zuhörer kritisierte die gemeindlichen Verkehrskontrollen, die dem Steuerzahler ein hohes Finanzdefizit bringe. Ein Bürger informierte sich über den Anschluss der Bayerwaldstrasse im Unterfeld an die Bundesstrasse 11. Nach seiner Sicht käme ein Kreisel statt der jetzt geplanten Anbindung an die bestehende 50 Jahre alte Brücke weitblickend kostengünstiger.
Abschließend gab Oliver Kapser einen Ausblick auf die für heuer geplanten Veranstaltungen: Bürgerstammtische sind für April, Juni und Oktober geplant, wobei der Junitreff als Tribünenfest der LaHo stattfinden soll. Die Bürger sind im Mai zum Neue- Dorfmitte- Fest geladen, es wird wieder eine musikalische Einstimmung in den Advent geben und das 2-jährige Vereinsbestehen wird am 11. November mit einer Überraschung gefeiert. Am 1. April hält Willi Fausten einen Workshop zum Thema „Modellentwicklung Neue Ortsmitte“.
Informationen zu allen Themen gibt es unter: www.neuesbuergerforum.de.