Nur Julia Stangl fehlte, Uli Viethen war ab Tagesordnungspunkt 4 dabei.
Zu insgesamt 4 verschiedenen Tagesordnungspunkten waren am 26. Oktober externe Fachleute eingeladen worden, was zur bisher zeitaufwändigsten Sitzung der laufenden Legislaturperiode führte. War der öffentliche Sitzungsteil noch um kurz vor 23 Uhr zu Ende, dauerte der nichtöffentliche Teil dann bis um 00:00 Uhr, was alle Beteiligten extrem forderte.
Die Behandlung und Abwägung der öffentlichen Stellungnahmen zur Baugebietserweiterung Unterfeld V sowie der Billigungs- und Auslegungsbeschluss wurden gewohnt fachkundig von Herrn Bauer (Fa. Komplan) vorbereitet und vorgetragen. Unter anderem wurden ein Regenrückhaltesystem im nördlichen Bereich sowie verkehrsberuhigende Maßnahmen entlang der Umgehungsstraße diskutiert und abgesegnet.
Frau Boerboom vom Landratsamt Landshut stellte die Bedarfsplanung für weitere Krippen- und Kindergartenplätze vor. Im Frühjahr wurde als Grundlage hierfür eine Befragung der betroffenen Eltern durchgeführt. Noch ganz anders als vor wenigen Jahren sprach sich Frau Boerboom diesmal für eine deutliche Erweiterung der Plätze aus. Beim letzten Besuch wurde die Kindertagesstätte in Ast für völlig ausreichend erklärt. In den nächsten Sitzungen werden die weiteren Planungen anzugehen sein, welche neuen Plätze wo entstehen sollen, ob in Ast und/oder in Tiefenbach. Jedenfalls zeichnen sich bereits jetzt entsprechend hohe Investitionen ab, die (hoffentlich) durch entsprechende öffentliche Fördergelder begleitet werden können.
Landschaftsplaner Herr Büttner stellte die Ergebnisse der Submission zu den geplanten Landschaftsarbeiten bei der Friedhofserweiterung in Ast vor. Da er beim günstigsten Angebot die Plausibilität der Preisgestaltung an der ein oder anderen Stelle in Frage stellte, wurde er vom Gemeinderat beauftragt, diese bis zur nächsten Sitzung durch den Anbieter validieren zu lassen. Bis dahin wurde die Auftragsvergabe vertagt.
Das IOEK (Integrierte Ortsentwicklungskonzept) war Gegenstand des nächsten Tagesordnungspunktes. Die Damen Vogelsang, Linke und Utz von der beauftragten Bürogemeinschaft stellten die Ergebnisse des Zukunftsworkshops vor, der am 25. und 26. September stattfand. Martin Hobmeier bemängelte erneut den beschlossenen Abriss des alten Wirtshauses in Tiefenbach. Angeblich gebe es einen Investor, der das Objekt ertüchtigen und betreiben möchte. Näheres konnte man jedoch nicht erfahren. Zudem kritisierte er, dass die Gastronomie als zentraler Bürgerwunsch nicht ausreichend genug berücksichtigt werde. Auf Empfehlung der Bürogemeinschaft soll im nächsten Schritt eine „Steuerungsgruppe“ installiert werden, welche die bisherige „Lenkungsgruppe“ quasi ersetzen und als Motor der weiteren (auch langfristigen) Ortsentwicklung dienen soll. Interessanterweise sollen in diesem neuen Gremium nun doch auch Gemeinderäte integriert sein, die ja noch – unter erheblichen Missstimmungen – in der Lenkungsgruppe nicht dabei sein durften.
Die Beschlussfassung zum Antrag des TSV Tiefenbach bezüglich der Übernahme der Reparaturkosten der Heizungsanlage inkl. Solarthermie wurde vertagt. Es wurde heftig darüber diskutiert, ob die Kosten in voller Höhe übernommen werden können, wenn im Gegenzug dazu die Sporthalle als Veranstaltungsstätte vom TSV zur Verfügung gestellt würde. Da nach Aussage von Bürgermeisterin Birgit Gatz das Einverständnis der TSV-Verantwortlichen bisher nicht vorliegt, konnte sich der Gemeinderat nicht zu einer Zustimmung durchringen. Zudem bemerkte unser Gemeinderat Oliver Kapser, der gerne bei der bisherigen 30%-Zuschussregel bleiben würde, dass im Antrag nur von 17.000 Euro für die neu zu installierende Solarthermie die Rede sei und die genauen Kosten der Reparatur nach seiner Erinnerung um die 35-40.000 Euro liegen würden, beschloss der Gemeinderat die Angebotseinholung bei drei Anbietern.
Nach diversen Beschlüssen zu Bauangelegenheiten wurden auf Wunsch von Oliver Kapser unter „Verschiedenes“ die Haltung und Aktivitäten der Gemeindeverantwortlichen in Bezug auf die Asylunterkünfte diskutiert. Bürgermeisterin Gatz ist dafür, dass die Gemeinde ihren Beitrag dazu leistet, was doch eine gewisse Abkehr von ihrer bisherigen Meinung bedeutet. Sie bevorzugte bis vor ein paar Wochen noch die Unterbringung in privaten Wohnhäusern, die vom Landratsamt angemietet werden. Erst mit der Freigabe der gemeindlichen Liegenschaft in Schloßberg für 8 Asylbewerber trat ein gewisses Umdenken ein. Dies ist sicherlich auch einem entsprechenden Druck aus der Bevölkerung und auch aus dem Gemeinderat geschuldet; Wolfgang Beck und Oliver Kapser taten sich in den letzten Monaten besonders hervor. Sie fordern seit Langem die Gemeinde auf, kommunale Liegenschaften zur Verfügung zu stellen. Als mögliche Lösungen bieten sich Wohncontainer in Modulbauweise oder auch – der Nachhaltigkeit wegen – die Errichtung einfacher Haussysteme an. In nichtöffentlicher Sitzung wurde auf Wunsch der Bürgermeisterin weiter diskutiert. Die Mitarbeiterin im Rathaus Frau Mihasca ist Ansprechpartnerin für die Asyl-Helfer in der Gemeinde. In diesem Zusammenhang lobte Bürgermeisterin Gatz die vorbildliche Arbeit des Helferkreises. Da mit weiteren Asylbewerbern in der Gemeinde zu rechnen sei, wurde um die Unterstützung durch weitere Personen geworben.
Um 22:55 Uhr endete die öffentliche Sitzung. Nach einer kurzen Pause ging es dann in den nichtöffentlichen Teil.