Quelle http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/seehofer-gibt-gruenes-licht-fuer-b15-neu/1184125/seehofer-gibt-gruenes-licht-fuer-b15-neu.html
Seehofer gibt grünes Licht für B15 neu
Der erst kürzlich vom bayerischen Kabinett auf Eis gelegte Trassenteil zwischen Landshut und Haag soll nun doch gebaut werden
An Schierling vorbei führt die Bundesstraße „15 neu“ derzeit bis nach Ergoldsbach. Foto: Archiv
München Erst vor knapp zwei Wochen waren Planungen für die umstrittene neue Bundesstraße 15 von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wegen zu großer Widerstände vor Ort nach einer Kabinettssitzung auf Eis gelegt worden. Nun soll der Beschluss revidiert werden. Bei einer Sitzung mit CSU-Politikern aus den betroffenen Landkreisen in der Staatskanzlei gab Ministerpräsident Horst Seehofer am Donnerstagabend dafür nach Teilnehmerangaben grünes Licht. „Seehofer will dafür sorgen, dass es das Kabinett so beschließt“, sagten die Regensburger CSU-Landtagsabgeordneten Franz Rieger und Sylvia Stierstorfer, die als Vertreter der Oberpfalz bei dem Treffen dabei waren. Eine offizielle Pressemitteilung wird für Freitagvormittag erwartet.
Die Wirtschaft hatte zuletzt mit heftigem Gegenwind auf den Stopp der B15 neu reagiert. Die Industrie- und Handelskammern für die Oberpfalz und Kelheim, München und Oberbayern sowie Niederbayern verfassten einen Brandbrief. „Planungssicherheit und das Einhalten bereits erteilter Zusagen, sei es bei Infrastrukturprojekten oder anderen politischen Entscheidungen, sind eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des wirtschaftlichen Handelns in Bayern“, hieß es in dem Schreiben.
„Wir haben bei der Sitzung die Wichtigkeit der B15 neu für die Wirtschaft und die Pendler herausgestellt“, sagte Stierstorfer. Die Region braucht nach Einschätzung Riegers eine Entlastungsroute zur A93 und A9. „Das ist ein Erfolg für Ostbayern“, freute er sich über das Ergebnis der Gesprächsrunde mit Seehofer. Schon bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Kreuth seien Bedenken an den Ministerpräsidenten herangetragen worden.
Der für Verkehrsfragen zuständige Innenminister Herrmann hatte die Planungen am 19. Januar mit der Begründung ausgesetzt, dass keine konsensfähige Lösung in Sicht sei. Die B15 neu, die beim Autobahnkreuz Saalhaupt von der A93 abzweigt, endet bisher rund 50 Kilometer weiter in Ergoldsbach. Bewohner, aber auch CSU-Kommunalpolitiker, hatten speziell gegen ein neues Teilstück protestiert, dass die Bundesstraße hinter Landshut bis Haag in Richtung Rosenheim weiterführen sollte. Herrmann wollte deshalb nur noch die Lücke bis zur A92 bei Landshut schließen. Im weiteren Verlauf der B15 sollte es dabei bleiben, einzelne Überholspuren anzubauen und Ortsdurchfahrten vom Durchgangsverkehr zu entlasten.